Expertengespräch mit Daniel Lindemann
Softwareentwicklung auf Azure
Daniel Lindemann / 20. April 2021Du bist seit letztem Jahr bei abtis als Senior Application Developer tätig. Möchtest du dich kurz vorstellen?
Daniel Lindemann: Ich heiße Daniel Lindemann und bin seit Mai 2020 Teil des neu gegründeten Application Development Teams der abtis. Ich programmiere seit meinem 13. Lebensjahr und kann seitdem nicht mehr aufhören. Angefangen habe ich mit PHP, danach hat mich Microsoft mit der .NET Plattform in seinen Bann gezogen. Seither bin ich in der Microsoft-Welt unterwegs und konnte immer wieder neue, spannende Technologien kennenlernen und tolle Projekte realisieren.
Mittlerweile verbringe ich meinen Tag in der Cloud. Ich entwickele und betreue Projekte auf Basis von Microsoft Azure. Im Mittelpunkt für unsere Kunden stehen hier sehr oft die Punkte Software-Architektur für die Cloud und Migration von Anwendungen in die Cloud.
In deiner täglichen Arbeit hast du vor allem mit Microsoft Azure & Softwareentwicklung auf Azure zu tun. Was genau machst du schwerpunktmäßig und was zeichnet dein Fachgebiet aus?
Daniel Lindemann: Das Thema Azure und Softwareentwicklung ist sehr breit gefächert. Es reicht von Web-Anwendungen über Serverless-Applikationen hin zu IoT und endet bei Machine Learning und Künstliche Intelligenz. Und dazwischen gibt es auch noch ganz viel.
Ich bin dem Web treu geblieben und habe mich auf die Themen Cloud-native & Serverless Applications und Container Technologies spezialisiert. In meiner täglichen Arbeit betreue ich Applikationen, die in Containern und als Microservices laufen können und Plattformdienste von Azure benutzen. Die Anforderungen an solche Applikationen sind, dass sie ausfallsicher laufen und bei Bedarf skaliert werden können. Dafür bieten die Azure Kubernetes Services die perfekte Grundlage. Meine Rolle als Entwickler hat sich dadurch in den letzten Jahren verändert. Neben dem reinen Programmieren bin ich auch dafür verantwortlich wie die Software bereitgestellt wird. Deshalb bin ich täglich im Austausch mit Administratoren, Security-Experten und Datenspezialisten.
Immer mehr mittelständische Unternehmen interessieren sich für Softwareentwicklung und Azure. Welche Vorteile und Möglichkeiten gibt es hier für Unternehmen? Von was kann vor allem der Mittelstand profitieren?
Daniel Lindemann: Den größten Vorteil von Azure für mittelständige Unternehmen sehe ich in der großen Auswahl an Platform-as-a-Service Diensten (PaaS). Bei den Anfragen, die wir bekommen, betreiben viele Kunden ihre Software und die darunterliegende Infrastruktur selbst. Das bedeutet, dass die Server regelmäßig gepatcht werden müssen, Backups erstellt und geprüft, sowie die Stromversorgung sichergestellt werden muss usw. Mit PaaS können benötigte Dienste, wie beispielsweise eine SQL-Datenbank, sehr schnell bereitgestellt werden und viele Infrastruktur-Themen werden automatisch von Microsoft übernommen. Somit verschwinden diese Themen aus den Köpfen der Entwickler und Administratoren und sie können sich mehr um die wichtigen geschäftlichen Themen kümmern. Selbst die Bereitstellung einer Applikation kann dadurch an vielen Stellen agiler werden.
Was empfiehlst du Kunden, die Klarheit für sich gewinnen wollen?
Daniel Lindemann: Nichts überstürzen. Das Azure-Ökosystem ist sehr groß und man wird mit der schieren Anzahl an Diensten, Namen und Konzepten überrumpelt. Microsoft liefert mit viele Leitfäden und Videos viele Informationen, um die ersten Schritte in Azure zu gehen. Leider kommen dann schnell weitere Fragen auf. Hier empfehle ich gemeinsam mit einem Partner den Weg in die Cloud zu gehen.
Wie schätzt du die Sicherheit von sensiblen Daten speziell auf Azure ein?
Daniel Lindemann: Meine Meinung dazu ist, dass sensible Daten in Azure sehr sicher sind.
Microsoft macht alles, um sensible Daten zu schützen. Es werden sehr hohe Sicherheitsstandards in den Datendiensten implementiert. Eine SQL-Datenbank wird beispielsweise mit AES 256 verschlüsselt. Die Kommunikation wird mit Zertifikaten abgesichert und falls das nicht ausreicht, können Daten auch während der Übertragung verschlüsselt werden. Dabei können auch eigene Schlüssel genutzt werden, die über den Key Vault (Microsofts Dienst zum Speichern von Schlüsseln und Zertifikaten) verwaltet werden. Kunden können eigene HSMs in Azure einbinden und benutzen, um Herr über die eigenen Schlüssel zu bleiben.
Microsoft lässt sich den sicheren Umgang mit Daten regelmäßig verifizieren. Details dazu können im Service Trust Portal (https://servicetrust.microsoft.com/) nachlesen.
Was bietest du deinen Kunden an? Und was macht unser abtis Lösungspaket eigentlich so besonders?
Daniel Lindemann: Bevor die Reise in die Cloud losgeht, sind sich viele Kunden unsicher, ob auch alles klappt oder ob ihre Software für die Cloud angepasst werden muss. Wir bieten mit unseren Solution Assessments eine Beratung an, um diese offenen Fragen mit den Kunden zu besprechen. Darauf folgt eine Auswertung von uns und wir schreiben einen Report mit benötigten Änderungen, Best Practices, möglichen Kosten und empfohlenen nächsten Schritten.
Danach sind wir offen für alles: Wir unterstützen bei der Implementierung der Applikation, beraten bei detaillierten Fragen und helfen Entwicklern und Administratoren, die Applikation in Azure zu betreiben. Unser Ziel ist es, die Hürden für unseren Kunden so klein wie möglich zu machen.
Wenn ich jetzt als Unternehmen überzeugt bin – wo fange ich an und wie könnte die Reise in die digitale Zukunft aussehen?
Daniel Lindemann: Die Reise beginnt immer mit einem Schritt nach dem anderen. Wir empfehlen unseren Kunden zu Beginn nicht gleich alles was an Applikationen und Infrastruktur besteht in die Cloud zu migrieren. Am besten nimmt man sich etwas Kleines, Überschaubares und migriert die dazugehörigen Komponenten. So werden die ersten Erfahrungen gesammelt.
Danach startet man die Migration der nächsten Komponenten, die evtl. eine kritischere Auswirkung haben.
Startet man auf der grünen Wiese kann erstmal viel ausprobiert und ein Proof of Concept gemacht werden. Da man in Azure nur für das bezahlt, was man auch benutzt, können nfrastrukturen angelegt, geändert und gelöscht werden, wie man es benötigt.
Wenn ein Kunde Begleitung auf der Reise möchte, reicht ein Anruf an +49 7231 4431 100 oder eine Mail an vertrieb@abtis.de.
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