Exchange Server Subscription Edition (SE) 2025

Alles was Sie darüber wissen sollten

Arne Weinmann / 09. Juli 2025

E-Mail bleibt für viele mittelständische Unternehmen auch 2025 das zentrale Kommunikationsmedium. Gleichzeitig steht mit dem Supportende von Exchange 2016 und 2019 im Oktober 2025 eine wichtige Weichenstellung bevor. Wer weiterhin eine On-Premises-Infrastruktur betreiben möchte – etwa aus Compliance- oder Sicherheitsgründen – muss jetzt handeln. Mit der neuen Exchange Server Subscription Edition (SE) bietet Microsoft eine modernisierte Plattform, die Stabilität und Zukunftssicherheit verbindet. 

In diesem Beitrag zeigen wir, was mittelständische IT-Entscheider über Exchange SE wissen müssen, welche Chancen und Herausforderungen es gibt und warum gerade jetzt ein klarer Fahrplan erforderlich ist. 

Exchange Server SE: Evolution statt Revolution

Die gute Nachricht: Technisch basiert Exchange SE in der Startversion weitgehend auf Exchange 2019, sodass ein Umstieg für viele Unternehmen mit einem aktuellen Exchange-2019-Stand recht einfach umsetzbar ist. 
Die größten Änderungen betreffen das Lizenzmodell und den Lebenszyklus: 

  • Exchange SE wird im Abo-Modell lizenziert 

  • es folgt der Modern Lifecycle Policy (keine festen End-of-Life-Termine) 

  • zwei Cumulative Updates pro Jahr sichern kontinuierliche Verbesserungen 

Das bedeutet: kein kompletter Versionssprung mehr alle paar Jahre, sondern ein Evergreen-Modell mit stetigen Aktualisierungen. Damit bleibt Ihre Infrastruktur länger sicher und wartbar. 

In-Place-Upgrade: Sanfter Weg für aktuelle Umgebungen

Ein echter Vorteil für Unternehmen, die bereits Exchange 2019 im Einsatz haben, ist die Möglichkeit des In-Place-Upgrades auf SE. Dieses erfolgt ähnlich wie ein normales CU-Update und erfordert keine Migration von Postfächern oder Einstellungen. So lassen sich Downtime und Risiken minimieren – ein wichtiger Pluspunkt für mittelständische Unternehmen mit schlanken IT-Teams. 

Allerdings gilt: 

  • ein In-Place-Upgrade ist nur von Exchange 2019 CU14 oder neuer möglich 

  • ältere Exchange-Versionen (2016 oder früher) benötigen vorher eine Migration auf Exchange 2019 

  • Betriebssystem-Upgrades sind weiterhin separat zu planen 

Das neue SE-Modell gibt Ihnen damit einerseits Planungssicherheit, erfordert andererseits aber eine frühzeitige Vorbereitung, gerade mit Blick auf die Frist im Oktober 2025. 

Cloud, Hybrid oder SE – welche Strategie passt zu Ihnen?

Microsoft verfolgt klar die Vision, mittelfristig alle Kunden in die Cloud zu bringen. Dennoch wird Exchange SE als On-Premises-Lösung weiter unterstützt – ein klares Signal an Unternehmen mit hohen Datenschutz- oder Integrationsanforderungen. 

Typische Szenarien sind: 

✅ Vollständig lokal (On-Premises mit SE): 
Für Organisationen mit strengen Compliance-Vorgaben, die Daten im eigenen Rechenzentrum halten müssen. 

✅ Hybrid-Betrieb (SE + Exchange Online): 
Für Unternehmen, die Teile ihrer Postfächer in die Cloud verlagern, aber zentrale Steuerung und Mailrouting weiterhin selbst betreiben möchten. 

✅ Cloud-Only (Exchange Online): 
Für Firmen ohne Hürden Richtung Cloud, die Innovationsvorsprung und geringeren Wartungsaufwand bevorzugen. 

Dabei sollte bedacht werden: Mit Exchange SE stehen künftig keine ganz neuen Features im Fokus – Innovationen wie Microsoft 365 Copilot oder moderne Compliance-Lösungen entstehen fast ausschließlich in der Cloud. SE ist primär für Stabilität und Kontinuität gedacht. 

„Last Exchange Server“ und Mail-Relay: neue Optionen

Wer heute eine hybride Umgebung betreibt, kennt das Problem: Ein Exchange-Server bleibt oft dauerhaft für die Benutzerverwaltung stehen. Mit Exchange SE können Sie diesen sogenannten „Last Exchange Server“ weiter betreiben – wahlweise als reinen Management-Server, mit kostenloser Hybrid-Lizenz, wenn alle Postfächer in der Cloud liegen. 

Neu sind auch Microsoft-Dienste wie High Volume Email oder Azure Communication Services, die es ermöglichen, Mail-Relay- und Massenmail-Anforderungen auszulagern. So wird der eigene Exchange-Server in Zukunft tatsächlich verzichtbar, wenn die Prozesse sauber umgestellt werden. 

Sicherheit und Compliance im Blick behalten

Exchange SE bringt vor allem Verbesserungen beim Update-Prozess, was langfristig die Sicherheitslage stabilisiert. Alte Protokolle wie RPC/HTTP verschwinden, moderne Authentifizierungsverfahren wie Kerberos und OAuth werden verpflichtend. 

Für Unternehmen, die ihre E-Mail-Daten lokal unter eigener Kontrolle halten müssen, bleibt Exchange SE ein wichtiger Baustein. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass der Betrieb On-Premises auch künftig ein hohes Maß an Patch- und Wartungsdisziplin verlangt. 

Fazit: Handeln, nicht abwarten

Der neue Exchange Server SE ist eine tragfähige Antwort für mittelständische Organisationen, die weiter auf lokale IT setzen. Doch die Uhr tickt: Ab Oktober 2025 endet der Support für Exchange 2016 und 2019 endgültig. 

Ob Sie Ihr bestehendes System modernisieren, schrittweise in die Cloud migrieren oder vollständig umsteigen – jetzt ist die Zeit, Ihre Strategie festzulegen und mögliche Vorarbeiten anzugehen. 


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